**Beziehungsgesundheit, ob in der Liebe, in der Freundschaft oder im professionellen Umfeld ist eine wichtige Grundlage für ein ausgeglichenes Leben. Sie zu erhalten ist zwar nicht immer einfach. Doch für jede:n erlernbar. Denn wie gesund unsere Beziehungen sein können, hängt vor allem damit zusammen, wie gut unsere Beziehung zu uns selbst ist.**

Beziehungsgesundheit, also die Fähigkeit, gesunde Beziehungen zu sich selbst und anderen aufzubauen und zu führen, kann jeden unserer Lebensbereiche beeinflussen. (Gesunde) Beziehungen, so schreibt es die US-Psychologin Kirsten Weir für die American Psychological Association, können Einfluss auf Krankheitsbilder wie Krebs, Herzkrankheiten, Depressionen oder auch Abhängigkeitserkrankungen haben. In diesem Zusammenhang sprechen immer mehr Psycholog:innen davon, die Stärkung unserer Beziehungen auf die öffentliche Gesundheitsagenda zu schreiben.

Umgekehrt kann die Abwesenheit gesunder Beziehungen schädlich für unsere körperliche Gesundheit sein. Aus einer Meta-Studie, in der 148 Studien miteinander verglichen worden sind, geht hervor, dass soziale Abkopplung mindestens so schädlich ist, wie das Rauchen von Zigaretten, Fettleibigkeit und Bewegungsmangel.

Nach einer Studie von Paula Pietromonaco, einer Sozialpsychologin der University of California, Santa Barbara, haben unsere sozialen Bindungen direkten Einfluss auf unseren Körper. Demnach kann die An- oder Abwesenheit von Beziehungen auf unsere Immunfunktionen und die Ausschüttung von Stresshormonen Einfluss nehmen. Wir spüren das dann, indem unsere Laune, Motivation und unsere Fähigkeiten, mit Problemen fertig zu werden, besser oder schlechter werden. Kurz und bündig: Unsere Beziehungsgesundheit hängt direkt mit unserem Wohlbefinden zusammen. Höchste Zeit also, sie zu pflegen. Und damit fangen wir am besten bei uns selbst an.

## Beziehungsgesundheit: Grundlagen in der Kindheit

Nur, wer es schafft, eine gesunde Beziehung zu sich selbst zu haben, hat die Möglichkeit, langfristig gesunde Beziehungen aufzubauen. Dafür ist es entscheidend, wie wir in unserer Kindheit Beziehungen aufgebaut haben. Denn in unserer Kindheit formen wir unsere Bindungsstile. Und die prägen später maßgeblich, wie wir im Erwachsenenalter Beziehungen führen. Nicht nur mit anderen, sondern auch mit uns selbst.

Wer in seiner Kindheit etwa viel Sicherheit erfahren hat, wird auch im späteren Leben weniger Probleme haben. Das lässt sich inzwischen auch auf einer biologischen Ebene erklären. Es ist erwiesen, dass enge Bindungen in der Familie einen positiven Effekt auf das Stresshormon Cortisol hat. Außerdem führen enge Bindungen zur Ausschüttung des so genannten Kuschelhormons Oxytocin, das unter anderem dafür sorgt, dass unser Blutdruck sinkt.

Wer auf der anderen Seite ein unstetes Elternhaus hatte, hat hohe Chancen, einen unsicheren Bindungsstil auszubilden – mit dem wird es später umso schwieriger, seine Beziehungsgesundheit aufrecht zu erhalten. Doch egal, wie es früher lief: Wir sind unseren Prägungen nicht ausgeliefert.

## Wie kommen wir zu mentaler Stärke?

Um selbst mentale Stärke zu entwickeln oder stärker auszuprägen, gibt es verschiedene Strategien. Zunächst ist es wichtig, sich mit seinen Bindungsstilen auseinanderzusetzen und die eigene Resilienz zu stärken. Für beides findest du auf unserer Seite Anregungen, klick dich am besten durch unser Magazin.

Du kannst dir deine mentale Stärke wie einen Muskel vorstellen – trainierst du sie, wird sie mit der Zeit wachsen. Lässt du sie links liegen, wird sie mit der Zeit schwächer. Eine gute Möglichkeit, um mentale Stärke aufzubauen, ist es, dir Routinen zu suchen, die dich stärken. Und diese baust du am besten regelmäßig in deinen Alltag ein, bis sie zur festen Gewohnheit werden. Vielleicht fühlt es sich am Anfang noch nach einer großen Hürde an. Doch mit der Zeit wird es immer einfacher. Die Schwierigkeit ist nur, es regelmäßig zu tun. Gute Möglichkeiten sind etwa Achtsamkeitstraining, (Selbst-)Hypnose, Meditation, Sport oder Spaziergänge. Hier hilft es auszuprobieren, bis du etwas findest, was dir wirklich guttut.

Eine erprobte Maßnahme, um deinen mentalen Muskel zu trainieren, ist es, ein Tagebuch anzulegen. Darin notierst du regelmäßig Situationen, Gedanken und Gefühle, die dich belasten. Wenn du sie erst einmal zu Papier gebracht hast, kommen sie „aus dir heraus“. Du kannst das Tagebuch als ein Ventil verstehen, um unangenehme Dinge besser für dich verständlich zu machen. Hast du sie erst einmal auf Papier verbannt, gibt das dir die Möglichkeit, in ruhigen Momenten darüber nachzudenken. So lernst du, dich selbst besser zu verstehen und deine Ängste besser einzuschätzen.

Doch genauso wichtig ist es, in dieses Tagebuch Erfolgssituationen einzutragen. Was ist dir heute besonders gut gelungen? Das können schon die kleinsten Dinge sein. Wenn du dich auf deine Stärken konzentrierst und sie dir regelmäßig bewusst machst, hilft dir das, mental zu wachsen. Und damit schaffst du eine wertvolle Grundlage für deine persönliche Beziehungsgesundheit.

Bei all diesen Maßnahmen, um die eigene mentale Stärke zu trainieren, geht es auch darum, das Gefühl zu trainieren, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Das bedeutet nicht, dass wir jede einzelne Situation, in der wir sind, kontrollieren müssen. Es bedeutet viel mehr, dass wir unseren Gefühlen nicht ausgeliefert sind, sondern sie einordnen können. Mental gestärkt zu sein, hilft uns auch, uns Dingen hinzugeben und Ziele zu verfolgen – dasselbe gilt für die Herausforderungen, die das Leben an uns stellt.

*Du würdest gerne zu mentaler Stärke finden, aber weißt nicht wie? Deine Beziehungsgesundheit fühlt sich so gar nicht gesund an und du hast das Gefühl, dass du Unterstützung brauchst? Da können wir sicher helfen. Buche noch heute eine Session mit einer/einem unserer Coaches.*

Kirsten Weir: Life-saving relationships. In: Monitor on Psychology, Vo. 49, No. 3, 2018.

Die Suche nach einer größeren Beziehungsgesundheit beginnt immer bei uns selbst. Denn nur so schaffen wir die Grundlage für gesunde Beziehungen mit anderen.

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Beziehungsgesundheit: Mentale Stärke beginnt bei uns selbst

Es hilft, in Zeiten der Not mit meinem Partner zu sprechen.

Normalerweise bespreche ich meine Probleme und Bedenken mit meinem Partner.

Es fällt mir leicht, mich auf meinen Partner zu verlassen.

Ich fühle mich nicht wohl, mich meinem Partner zu öffnen.

Ich ziehe es vor, meinem Partner nicht zu zeigen, wie ich mich in meinem Innern fühle.

Ich mache mir oft Sorgen, dass mein Partner sich nicht wirklich um mich kümmert.

Ich habe Angst, mein Partner könnte mich verlassen.

In einer Beziehung mache ich mir Sorgen, dass mein Partner sich nicht so sehr für mich interessiert wie für sich selbst.

**#sicher #frei #komfort**


Du fühlst dich sicher in deinen Beziehungen und hast kein Problem damit, zu einem gewissen Maß abhängig zu sein. Auch wenn dein Gegenüber von dir abhängig ist, bekommst du erstmal keine Bauchschmerzen.

Dabei hast du großes Vertrauen, dass dein Gegenüber für dich da sein wird, wenn du ihn oder sie wirklich brauchst. Dir fällt es leicht, ein Anker in der Beziehung zu sein und dabei ein Gefühl von Sicherheit auszustrahlen. Dabei bist du im wahrsten Wortsinn in guter Gesellschaft: **Etwa 50-60 % der Bevölkerung haben einen ähnlichen Bindungsstil wie du.**

Du hast eine solide Basis, doch du weißt es vermutlich selbst: Auch bei einem sicheren Bindungsstil bleiben Konflikte und Verletzungen nicht aus. **Die besten Mittel dafür kennst du wahrscheinlich schon: Selbstreflexion und Offenheit.**

Sicher

**#nähe #harmonie #overthinker #othersfirst**


Dein Bindungsstil ist **an Nähe und Geborgenheit ausgerichtet**. Das ist toll - in deiner Partnerschaft gibst du viel und verbreitest Wärme und Harmonie. Vertrautheit und Nähe sind dir wichtig - du liebst es, mit deinem Partner oder deiner Partnerin eng verbunden zu sein.

Blindes Vertrauen in deinen Partner ist schwer für dich, so ein kleiner Zweifel nagt dann doch manchmal an dir. Da muss dein Gegenüber manchmal ganz schön viel geben, um deine Sorgen zu besänftigen - die Bestätigung brauchst du aber auch! Manchmal kann es schon vorkommen, dass du denkst, dasss der oder die Liebste dich nicht so sehr braucht, wie das bei dir der Fall ist. Mit deinem Bindungsstil bist du nicht allein: **Etwa 25 % der Bevölkerung haben einen ähnlichen Bindungsstil wie du**.

Ängstlich

**#unabhängig #selbstständig #fakten #sicheredistanz**


Dein Bindungsstil ist stärker an **Autonomie** ausgerichtet. Du liebst deine Unabhängigkeit, bist selbstständig und bist dir selbst genug, du gehst am liebsten erhobenen Hauptes durch die Welt.

Doch kommt dir jemand zu nahe, kann es schon mal passieren, dass du dich zurückziehst. Schließlich willst du nicht die Gefahr eingehen, in eine Abhängigkeit zu geraten - daher behältst du dein Innerstes auch lieber für dich. Damit bist du nicht allein: **Rund ein Viertel der Bevölkerung haben einen ähnlichen Bindungsstil wie du.**

Vermeidend

**#selbstständig #leidenschaftlich #heißkalt #widersprüchlich**



Wie es aussieht, ist dein Bindungsstil sowohl **an Nähe als auch Autonomie ausgerichtet**. Du suchst die Nähe deines Gegenüber und kannst dabei sehr leidenschaftlich sein, das ist dir wichtig. Was dir noch wichtiger ist: Deine Unabhängigkeit. Für dich kann es sich schon mal seltsam anfühlen, von anderen abhängig zu sein. Doch es kann mindestens genauso seltsam wirken, wenn du die Bezugsperson für jemand anderen bist. Sowas engt dich irgendwie ein, obwohl du dir Nähe wünschst! Das kann auf manche Menschen verwirrend wirken. Erst kommst du angetigert, suchst die Nähe, findest sie - und zack! rennst du schnell wieder zurück in dein Versteck. Schließlich willst du nicht riskieren, dass dein Gegenüber nachher doch nicht für dich da bist, wenn du ihn oder sie am meisten brauchst. Mit deinem Bindungsstil bist du nicht allein: **Etwa 15 % der Bevölkerung haben einen ähnlichen Bindungsstil wie du.**

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Beziehungsgesundheit: Mentale Stärke beginnt bei uns selbst